Mit der Vollversammlung beten, singen, feiern - die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen kommt nach Karlsruhe.

Ökumenischer Rat der Kirchen

Die Liebe Christi bewegt

Die christliche Welt kommt nach Deutschland, denn der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hält seine 11. Vollversammlung vom 31.August bis 8. September in Karslruhe ab.

Alle acht Jahre tritt die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) zusammen. Zum ersten Mal in der über 70jährigen Geschichte des ÖRK wird dies in Deutschland, in Karlsruhe vom 31. August bis 8. September 2022 sein. Die Vollversammlung steht unter dem Motto: Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt.

Etwa 800 Delegierten aus 352 Kirchen und viele weitere Gästen aus aller Welt bilden die Vollversammlung der ökumenischen Bewegung, die so etwas darstellt wie die „Synode“ des Ökumenischen Rates der Kirchen. Vor mehr als 70 Jahren, 1948, fand die Gründungsversammlung des ÖRK in Amsterdam statt. Noch unter dem Eindruck der Leiden des 2. Weltkriegs war damals – auch heute hochaktuell - die zentrale Botschaft: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“.

Ziel und Aufgabe des ÖRK ist es, das Streben nach der sichtbaren Einheit der Kirche („Einheit in versöhnter Verschiedenheit“) und das Engagement der Kirchen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung zu stärken. Diese Anliegen wurden mit unterschiedlicher thematischer Fokussierung durch die Mitgliedskirchen aufgenommen und beispielsweise in den „Ökumenischen Dekaden“ programmatisch umgesetzt, beispielsweise durch die Ökumenische Dekade der Kirchen in Solidarität mit den Frauen (1988 bis 1998), die zum Ziel, die gleichberechtigte Mitwirkung von Frauen in Kirche und Gesellschaft zu fördern und gegen Sexismus zu kämpfen. 2001-2010 griffen viele Kirchen und Gemeinden die Dekade zur Überwindung von Gewalt auf. Das Leitbild des gerechten Friedens wurde entwickelt. Bei der 10. Vollversammlung des ÖRK in Busan 2013 wurde die Dekaden-Idee verabschiedet – stattdessen wurden die Mitgliedskirchen und alle Menschen guten Willens zum Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens aufgerufen. In Deutschland wurde daraufhin der Klimapilgerweg „Geht doch“ ins Leben gerufen.

Auf dem Weg zur 11. Vollversammmlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe

Bild: ÖRK/Marcelo Schneider

Auf dem Weg zur 11. Vollversammmlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe

ÖRK, das heißt orthodoxe, anglikanische, protestantische, vereinigte und andere Kirchen sind weltweit gemeinsam unterwegs. Die Mehrzahl der Mitgliedskirchen kommt aus Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Pazifik. Die römisch-katholische Kirche ist kein Mitglied des Weltkirchenrats, hält aber enge Kontakte zu ihm und gehört den Kommissionen für Glaube und Kirchenverfassung sowie für Evangelisation und Mission an.

Gibt es den ÖRK auch auf Ebene der Kontinente bzw. auf nationaler Ebene? Ja – in Europa ist hier die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) zu nennen. Der nationale Kirchenrat in Deutschland nennt sich ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen). ACKs finden sich deutschlandweit, aber auch in den Bundesländern (z.B. ACK Bayern) und sogar auf lokaler Ebene. In den ACKs arbeiten die verschiedensten christlichen Kirchen einschließlich der römisch-katholischen gleichberechtigt zusammen.

Beteiligung an der Vollversammlung aus Bayern? – Die bayerische Landeskirche ist Mitglied des ÖRK, hat aber keinen eigenständigen Delegierten, sondern entsendet den Jugendsynodalen Kilian Deyerl in die gemeinsame Delegation der deutschen Landeskirchen, die von der EKD organisiert wird, und in der für 20 Landeskirchen nur 9 Personen vertreten sind. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm nimmt als Berater des ÖRK teil und ist an verschiedenen Workshops und anderen Formaten beteiligt.

Und wer ist aus Bayern sonst noch dabei? – Einige Multiplikator*innen und rund 20 Ökumenebeauftragte aus den Dekanaten beobachten die Vollversammlung in den ersten Tagen, und ebenso viele Mitglieder des Ökumenefachausschusses an den letzten Tagen der Versammlung. Ihre Aufgabe: Wichtige Impulse aufnehmen und anschließend in ihren Aufgabengebieten in Bayern einbringen – z.B. in Form eines Unterrichtsentwurfes oder einer Erwachsenenbildungsveranstaltung, in theologischen Diskussionen und im Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.

27.07.2022
Maria Stettner

Ansprechpartnerin für Konfessionelle Ökumene

Dr. Maria Stettner

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