Die Kirche in der Stadt Schuschi, Bergkarabach, Kaukasus

Die Kirche in der Stadt Schuschi, Bergkarabach, Kaukasus

Bild: GettyImages

Ökumene und Sozialarbeit

Bedrängte und Verfolgte

Ob in Berg Karabach, Syrien oder in Indien, in Nigeria oder Äthiopien - die Zahl der weltweit verfolgten Glaubensgeschwister ist in den vergangenen Jahren drastisch angestiegen. Die Kirchen nehmen Anteil am Leid.

In vielen Ländern der Welt gibt es verfolgte Christen und Christinnen, die bedrängt und in ihrer Religionsfreiheit eingeschränkt werden. Seit 2010 ruft die EKD am Passionssonntag Reminiszere Kirchen und Gemeinden dazu auf, für verfolgte Glaubensgeschwister zu beten und sich auch auf andere Weise für sie einzusetzen. Der Sonntag Reminiszere verdankt seinen Namen dem sechsten Vers des Psalms 25: „Gedenke (lateinisch: Reminiscere), Herr, an deine Barmherzigkeit“. Im Jahr 2024 wird Reminiszere am 25. Februar gefeiert, Armenien und Berg-Karabach stehen im Fokus.

Im Fokus 2024: Armenien & Berg-Karabach

Keine 24 Stunden dauerte der Angriff Aserbaidschans auf die armenische Enklave Berg-Karabach im September 2023. Die Bevölkerung hatte der Übermacht der Waffen Aserbaidschans nichts entgegenzusetzen. Innerhalb weniger Tage wurde die gesamte armenische Bevölkerung aus ihrer Heimat Berg-Karabach vertrieben. Zehntausende Menschen mussten nicht nur ihre Häuser und Felder aufgeben, sondern auch die Gräber ihrer Angehörigen, ihre Kirchen und Klöster und alles, was ihre Kultur ausmacht.

Berg-Karabach ist wieder voll unter aserbaidschanischer Kontrolle. Neben der sich abzeichnenden humanitären Katastrophe wird auch befürchtet, dass armenische Kirchen und Klöster zerstört oder umgewidmet werden. Kenner der Region warnen aber, von einem Religionskonflikt zu sprechen.

"In unserer Zeit, in der sich Krisen, Kriege und Katastrophen ständig überlagern, ist von den Opfern und Vertriebenen der armenischen Tragödie heute kaum noch die Rede. Und so fühlen sich die Menschen, wie schon so oft in ihrer Geschichte, von der Welt übersehen und vergessen", so die Leiterin der Hauptabteilung Ökumene und Auslandsarbeit der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber. "Das Trauma des Genozids von 1915 bekommt neue Nahrung durch die jüngsten Erfahrungen. Und wie es mit den nach Armenien Geflohenen in ihren Notunterkünften weitergeht, aber auch, wie sich die Situation von Armenien angesichts der weiter bestehenden Bedrohung insgesamt entwickeln wird, wissen wir nicht."

Deshalb bitte sie die Kirchen und Gemeinden in Deutschland, am Sonntag Reminiszere, dem 25. Februar 2024, in den Gottesdiensten an die die verfolgten und gedemütigten Menschen in Armenien zu erinnern, um für sie zu beten und um ihnen und den kirchlichen Partnern in Armenien praktische Unterstützung zu geben.

15.02.2024
EKD/ELKB

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