
Der Aufbau der Kirche in Bakhtme war ein ermutigendes Zeichen für die Christinnen und Christen.
Bild: Michael Martin
Ökumene und Sozialarbeit
Bedrängte und Verfolgte
In vielen Ländern der Welt gibt es verfolgte Christen und Christinnen, die bedrängt und in ihrer Religionsfreiheit eingeschränkt werden. Seit 2010 ruft die EKD am Passionssonntag Reminiszere Kirchen und Gemeinden dazu auf, für verfolgte Glaubensgeschwister zu beten und sich auch auf andere Weise für sie einzusetzen. Der Sonntag Reminiszere verdankt seinen Namen dem sechsten Vers des Psalms 25: „Gedenke (lateinisch: Reminiscere), Herr, an deine Barmherzigkeit“. Im Jahr 2025 wird Reminiszere am 16. März gefeiert, Irak und Jesiden stehen im Fokus.
Im Fokus 2025: Irak und Jesiden
Wie stellt sich die Situation von Minderheiten im Irak zehn Jahre nach dem Terrorregime des sogenannten Islamischen Staates (IS) dar? Wie steht es um die Religionsfreiheit in dem Land? Wie geht es insbesondere den irakischen Christen und Jesiden? Und warum brauchen sie heute mehr denn je unsere Aufmerksamkeit? Diese Fragen stellt die EKD ins Zentrum ihres Gedenkens und ihrer Fürbitte.
Irak befindet sich in einem radikalen Umbruch. Kriege und Krisen bringen den Irak immer wieder in die Schlagzeilen. Nicht zuletzt der Genozid an den Jesiden im Sindschar 2014 und die brutale Vertreibung der Christen aus Mossul und der Niniveh-Ebene durch den Islamischen Staat zeigen, wie stark das Zusammenleben der Völker und Religionen im Irak bedroht ist.
Deshalb bittet die Evangelische Kirche in Deutschland die Kirchen und Gemeinden, am Sonntag Reminiszere, dem 16. März 2025, in den Gottesdiensten an die die verfolgten und gedemütigten Menschen im Irak und an die Jesiden zu erinnern, um für sie zu beten und um ihnen und den kirchlichen Partnern im Irak praktische Unterstützung zu geben.
Spendenbitte 2025 für das christliche Hilfswerk CAPNI
„To keep the hope alive“ – das ist das Motto des christlichen Hilfswerks CAPNI in der nordirakischen Stadt Dohuk. Aus kleinen Anfängen zu Beginn der 1990er Jahre entstanden und 1993 formal gegründet beschäftigt diese ökumenisch arbeitende Einrichtung heute weit mehr als 30 fest angestellte Menschen, die v.a. Projekte im kurdischen Autonomiegebiet und in der Ninive-Ebene durchführen.
Seit dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein vor mehr als 20 Jahren sind von den ca. 1,4 Millionen Christen die meisten ausgewandert. Angesichts der optimistisch geschätzt noch 250.000 Christen im Land, sagt der Direktor von CAPNI, Archimandrit Emanuel Youkhana: Die Demographie der Christen im Irak werden wir nicht mehr herstellen können, aber sie können ihre Rolle in der Gesellschaft wahrnehmen.

Spenden für CAPNI
Spenden auf das Konto der bayerischen Landeskirche
(ELKB) bei der Evangelischen Bank,
IBAN: DE57 5206 0410 0001 0101 07, GENODEF1EK1,
Stichwort: Christen helfen im Irak
Die Spenden kommen direkt den Partnerorganisationen der bayerischen Landeskirche zugute, die vor Ort Hilfe leisten.
Mehr
Weniger
Zu dieser Rolle gehört es auch, dass die Hoffnung Gestalt annehmen kann durch Projekte, die der ganzen Gesellschaft dienen wie etwa medizinische Versorgung u.a. durch eine mobile Klinik, Bildungsprogramme für Kinder, Arbeitsangebote für junge Menschen, Förderung von Existenzgründungen durch Mikrokredite, Sicherstellung des Lebensunterhalts für Bedürftige oder auch die Förderung der gegenseitigen Wahrnehmung und des Zusammenhalts zwischen verschiedenen Gruppen der irakischen Bevölkerung.
Es sind etwa 16 evangelische und katholische Kirchen und Organisationen aus Europa – vor allem aus Deutschland – die unter anderem bei einem jährlich stattfindenden Runden Tisch mit CAPNI zusammenarbeiten, um die Hoffnung auf ein weiterhin lebendiges christliches Leben im Irak auch in Zukunft Gestalt werden zu lassen.
27.02.2025
EKD/ELKB