79. General Convention der TEC in Austin/Texas 2018 Leitender Bischof Michel Curry und Ökumenechefin der TEC Rev. Margaret Ros
Bild: TEC
Einheit und Vielfalt der Kirche
Dialog mit der Episcopal Church
Wie es dazu kam...
Im Juni 2013 trafen bei einem Jubiläum der Church of the Ascension in München, einer Gemeinde der europäischen Konvokation der Episkopalkirche (TEC) Landesbischof Dr. Bedford-Strohm und die Leitende Bischöfin der TEC, Most Rev. Dr. Jefferts-Schori aufeinander. Die Beiden äußerten den Wunsch, dass ihre Kirchen die Möglichkeit einer engeren Gemeinschaft ausloten sollten, mit dem Ziel, ähnlich wie dies zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in den USA und der Episcopal Church in den USA bereits der Fall ist, volle Kirchengemeinschaft zu vereinbaren - einschließlich des Austausches der Amtsträgerinnen und Amtsträger und der Sakramentengemeinschaft.
Seit über 50 Jahren besteht eine enge Beziehung zwischen der Episkopalkirche und der ELKB in München, insbesondere zwischen der Church of the Ascension in München, einer Gemeinde der Konvokation der Episkopalkirchen in Europa, und der Emmauskirche, einer Gemeinde der ELKB. Seit 1970 teilen sich die Church of the Ascension den Raum in der evangelisch-lutherischen Emmauskirche. Andernorts in Bayern – in Augsburg und Nürnberg gibt es ähnlich enge TEC-ELKB-Beziehungen.
Die Gespräche zwischen Vertretern der ELKB und der TEC begannen im Jahr 2013 kurz nach der Begegnung zwischen den Vorsitzenden Bischöfen Jefferts-Schori und Bedford-Strohm und nahmen bald den Charakter eines Dialogs an. In den folgenden Jahren fanden Arbeitstagungen in New York, Tutzing, Paris, Augsburg und Fürstenried bei München, und kleinere Treffen sowie digitale Besprechungen zwischendurch statt.
Dem Gesprächs-/Dialogausschuss gehörten Delegationen der TEC und der ELKB an. Außerdem wirkten beratend mit: der Direktor für Einheit, Glaube und Ordnung des Büros der Anglikanischen Gemeinschaft, der Direktor des Rates für die Einheit der Christen der Kirche von England, eine Vertreterin der Inter-Anglikanischen Ständigen Kommission für Einheit, Glaube und Kirchenverfassung (Inter-Anglican Standing Commission for Unity, Faith and Order), ein Vertreter des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes, der zeitweise auch die VELKD vertrat, der Co-Sekretär der Meißen Kommission der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Direktorin für Ökumenische und Interreligiöse Beziehungen der ELCA.
Vonseiten der ELKB autorisierte der Landeskirchenrat die Aufnahme der Gespräche. Seit 2018 gilt die Gesprächskommission als offizielle Dialogkommission.
Denn bei der 79. Generalversammlung der TEC 2018 in Austin/Texas billigte die Versammlung die Resolution 2018-C059 und befürwortete den Prozess der Erkundung tieferer Beziehungen und des Dialogs in Richtung einer vollen Gemeinschaft zwischen der TEC und der ELKB.
Die Dialogkommission erarbeitete eine theologische Basiserklärung für die Vereinbarung über volle Kirchengemeinschaft unter dem Titel „Sharing the Gifts of Communion. An Agreement between the Evangelical Lutheran Church in Bavaria and The Episcopal Church“, die im Jahr 2022 durch die kirchenleitenden Gremien der ELKB und im Jahr 2024 durch die 81. Generalversammlung der TEC beschlossen wurde. Dieser Grundlagentext, auf dem die Vereinbarung voller Kirchengemeinschaft beruht, wird auch „Augsburg Agreement“ genannt, weil die entscheidende Textgestalt bei der Arbeitstagung der Dialogkommission in Augsburg entstanden ist.
Auf der Landessynode in Amberg, Herbst 2024, hat die ELKB nun auch das Kirchengesetz beschlossen, mit dem die Kirchengemeinschaft zwischen TEC und ELKB in Kraft gesetzt wird.
Wie geht es weiter?
- Gemeinsame Unterzeichnung der Erklärung zur vollen Kirchengemeinschaft im Kontext eines Gottesdienstes in Paris, dem Sitz des Bischofs der Europäischen Konvokation der TEC
- Einsetzung einer Fortsetzungskommission von TEC und ELKB
- Vertiefte Zusammenarbeit an den Orten, an denen TEC und ELKB in Bayern gemeinsam präsent sind
Die Vereinbarung in deutscher und englischer Sprache
01.08.2024
Referat für Ökumene und Interreligiösen Dialog