Begegnung in einer Moschee

Der gegenseitige Besuch in Moscheen und Kirchen (hier mit BRÜCKE-KÖPRÜ) ist an vielen Orten gute Tradition. Aber können Christen und Muslime auch miteinander beten?

Bild: BRÜCKE-KÖPRÜ

Gemeinsames Gebet?

Multireligiöses Beten

„Können Christen und Muslime miteinander beten?“ – eine Frage, die immer wieder gestellt wird.

Schon zu den Zeiten des zweiten Golfkrieges 1991 gab es gemeinsame Friedensgebete von Christen und Muslimen. Die Erschütterung durch den Krieg war damals so groß, dass sich evangelische Christen und ihre muslimischen Nachbarn spontan zu Gebeten zusammenfanden. Es gab aber auch schon damals den Einwand: „Hier werden verschiedene Religionen unzulässig vermischt.“

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern hat sich damals für die Form des multireligiösen Gebets entschieden, bei dem die Sprecher und Sprecherinnen jeweils in der Form ihrer eigenen religiösen Tradition beten und die Angehörigen anderer Religionen mit Aufmerksamkeit und Respekt zuhören. So wird niemand gezwungen, ein Gebet zu sprechen oder ein Lied zu singen, das ihm innerlich fremd ist. Die Broschüre aus dem Jahr 1991 ist nach wie vor gültig. Sie gibt den Rahmen vor, in dem Gebete von Christen mit den Angehörigen anderer Religionen möglich sind. Sie soll allen, die sich an solchen Gebeten beteiligen, ein gutes Gewissen geben: Weder wird hier der eigene Glaube in Frage gestellt noch werden Nichtchristen für das Christentum vereinnahmt. Praktische Anregungen und Gestaltungsideen für solche Gebete gibt es inzwischen vielfach anderswo.

07.04.2021
Rainer Oechslen

Ansprechpartnerin für interreligiösen Dialog

Mirjam Elsel

Mirjam Elsel

Landeskirchliche Beauftragte für Islamfragen
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