DialogverNETZt
Interreligiöses Gespräch online

Vernetzung mit anderen Religionen aus allen Teilen der Welt - auch unter Bedingungen der Pandemie ist das möglich
Bild: pixabay
DialogverNETZt möchte in einer Zeit, in der die meisten Bereiche des Lebens eingeschränkt sind, die Möglichkeit bieten, sich auszutauschen, in Musik und Wort die Weite zu finden, Gott zu suchen und in sich selbst und durch neue Begegnungen auf Reisen zu gehen.
Das Büro des Beauftragten für interreligiösen Dialog, Rainer Oechslen, Susanne Odin und Alexandra Morath, haben ein Programm auf die Beine gestellt, das es ermöglicht, im nahezu persönlichen Dialog mit Menschen ihrem Bildungsauftrag auch unter Corona-Bedingungen nachzukommen.
Das ist eine Herausforderung, hat aber auch positive Aspekte: Das online-Angebot ermöglicht es, aus dem eigenen Wohn- und Arbeitszimmer zu kommunizieren und sich mit Dialogpartner*innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum direkt auszutauschen. Versäumte Veranstaltungen können als Aufzeichnung in einer Cloud angesehen werden.
Informationen zum Thema DialogVernetzt
Zugangsdaten zu den Veranstaltungen
An den aktuellen Veranstaltungen können Sie ab einer Viertelstunde vor Beginn unter diesem Link teilnehmen. Meeting-ID: 610 223 2769; Kenncode: Dialog
Kommende Veranstaltung:
Am 30.03. ab 19:45 ct. wird zum vorläufigen Abschluss der Reihe DialogverNETZt ein Thema behandelt, das sich ebenfalls mit flüchtenden und geflüchteten Menschen befasst:
Bosnien – von Europa alleine gelassen
Das Lager in Lipa stand in Flammen. Es war nicht das erste. Die Menschen, die dort wohnen mussten, sind nun in leerstehende Häuser umgesiedelt, aus denen sie mit Gewalt wieder herausgetrieben werden. Die meisten leben auf der Straße oder in provisorischen Zeltlagern. Die Versorgung ist äußerst mangelhaft. Die Menschen fühlen sich verlassen. Mitteleuropas Politik lässt auch Bosnien mit dieser Aufgabe des humanitären Notstandes im Stich. Auch hier sind es Ehrenamtliche und hilfsbereite Anwohner, die versuchen diesen Menschen beizustehen.
Husein Durmic und Zehida Bihorac sind helfende Hände vor Ort und werden aus bosnischer Perspektive ein Licht auf die Situation werfen. Rainer Oechslen wird ebenfalls schildern, wie er die Begegnung vor wenigen Wochen empfunden hat. Musikalisch wird der Abend mit bosnischen Klängen von Mustafa Sirbic begleitet.
Bisherige Veranstaltungen - auf Anfrage zugänglich
Di 10.11. Zum Mythos des absoluten Wahrheitsanspruches
Prof. Dr. Tarek Badawia, Lehrstuhl für islamische Religionslehre, FAU, Erlangen
Jede ernsthafte Religion erhebt den Anspruch „wahr“ zu sein –sie kann gar nicht anders, denn in der Religion geht es um die Dinge, auf die ein Mensch sich unbedingt verlässt.Zugleich aber sind wir in der gegenwärtigen Gesellschaft mit konkurrierenden „Wahrheiten“ verschiedener Religionen konfrontiert.Wie steht es also mit der „absoluten Wahrheit“? Mit Gedichten von Nevfel Cumart
Di 17.11. Verletzlichkeit und Besinnung
Ass. Prof. Dr. Aysun Yasar, Faculty of Islamic Science, Mersin, Türkei
Musikalische Begleitung von Duetto: Bernhard Seidel am Kontrabass, Theo Degler am Piano und Akkordeon
Special Guest: Sandra Nahabian Gesang
Di 24.11. Seelsorge in Zeiten von Corona
Pfarrer Tilmann Haberer im Gespräch mit Rainer Oechslen
MitGedichten von Nevfel Cumart.Die Corona-Krise hat nicht nur medizinische und wirtschaftliche Seiten. Durch den Abstand, den wir nun einhalten müssen, sind unsere Beziehungen gefährdet. Menschen werden einsamer. Die Seelsorge steht vor neuen Herausforderungen.Pfarrer Tilmann Haberer, der Leiter der „Münchner Insel“ und Rainer Oechslen berichten im Gespräch von ihren Erfahrungen.
Mo 30.11. Muslim*innen begegnen
Pater Felix Körner erzählt. Mit orientalischen Klängen begleiten Abathar Kmash (Oud) und Chrisa Lazariotou (Gesang) des Ogaro Ensembles durch den Abend.
Der Islamwissenschaftler und Professor für Dogmatik an der Päpstlichen Universität Gregoriana lehrt nach vielen Stationen im Ausland jetzt vor allem in Berlin. Er publiziert auffallend viel –zudem in deutscher Sprache, und trägt dazu bei, dass insbesondere muslimische Theologen aus der Türkei (leider nur wenige Frauen) auch bei uns bekannt werden
Di 8.12. Der Jesus des Korans
Theologische Einblicke mit Gönül Yerli
Die Geburt Jesu wird im Koran geschildert ohne Stall und Krippe, dafür mit Marias Wehen unter einer Dattelpalme. Das Neugeborene kann sofort sprechen und es gilt als Wort Gottes. Der Islam und das Christentum unterscheiden sich in theologischen Fragen nach dem Gottesbild, der Göttlichkeit Jesu oder seinem Kreuzestod.Dennoch ist die Person Jesus im Islam von zentraler Bedeutung und nicht nur wichtig im Dialog der Religionen.
Musikalische Begleitung mit Klavier und Gesang von Konrad Zinner
Di 15.12. Multireligiöses Gebet
Das Thema "Gemeinschaft" wurde von jungen Vertreter*innen unterschiedlicher Religionen im Team erarbeitet. Muslim*innen, Christ*innen, ein Bahai und ein Buddhist haben thematisch passende Stellen ihrer Schriften gelesen und Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Aha-Momente herausgearbeitet. Daraus entstand eine Impuls-Dialog-Predigt, die von Gebet, Rezitation, Meditation und Musik umrahmt wurde.
Am Mi, den 10.2. beginnen die Vorbereitungen für das 2. Gebet am Di 2.März. Interessent*innen an der Mitgestaltung können sich gerne bei den Veranstaltern melden.
Di 22.Dezember: „Tausendundeine Weihnacht“
Weihnachtliches literarisch/musikalisches Meeting.
Der Autor und Erzähler Su (Süleyman) Turhan kommt 1966 in Istanbul zur Welt und wandert im Alter von zwei Jahren als Kind türkischer Gastarbeiter nach Deutschland ein. Turhan schreibt Drehbücher und Romane, u.a. die von der ARD verfilmte Kommissar Pascha-Reihe. Er hat auch zahlreiche Kurzgeschichten verfasst, wie die Weihnachtsgeschichte „Tausendundeine Weihnacht“.Su Turhan lebt mit Familie in München.
Musiker: Sandra Nahabian (Gesang), Theo Degler (Akkordeon & Klavier ), Bernhard Seidel (Kontrabass)
Di 19.1. „Antimuslimischer Rassismus in Deutschland”
Zeynep Gülçino, stv. Vorsitzende der DITIB Jugend Bayern spricht über ihre Erfahrungen, Studien und aktuelle Zahlen. Musik: Ferenc Kölcze (Violine) & Klaus Kämper (Violoncello) mit Werken von Johann Sebastian Bach.
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Di 26.1. Ein christlich-muslimisches Gespräch über die Tradition
mit Dr. Katrin Visse von der Katholischen Akademie in Berlin
„Schrift und Tradition“ heißt ein geläufiges Thema der christlichen Theologie. Weniger bekannt ist, dass die Fragen von Schrift und Tradition auch islamische Theologen beschäftigen – dort unter der Überschrift „Koran und Sunna“. Wie verhält sich die Botschaft des Korans zu ihrer Auslegung in den Worten und Taten des Propheten Muhammad? Katrin Visse gibt uns einen Einblick in die Überlegungen islamischer Theologen zu diesen Fragen.
Musik: spanische und lateinamerikanische Klänge von Ricardo Volkert (Gitarre) und Jost-H. Hecker (Cello), Herrsching
Di 1.2. Liebe, Sex und Allah
Dr. Ali Ghandour, islamischer Theologe und Schriftsteller, zeigt in seinem jüngsten Buch Liebe, Sex und Allah. Das unterdrückte erotische Erbe der Muslime. einen neuen Blick auf die Geschichte der islamisch geprägten Gesellschaften: Liebe und Sex werden in der muslimischen Tradition als Geschenk Gottes genossen, was literarische Zeugnisse über Jahrhunderte hinweg belegen. Erst die Zeit des Kolonialismus mit der Verbreitung einer viktorianischen Moral haben zu den heutigen rigiden Sexualvorstellungen geführt.
Das Interview führt Dunja Ramadan, Redakteurin der Süddeutschen Zeitung und Buchautorin.Chrisa Lazariotou und Abathar Kmasch begleiten den Abend musikalisch mit Gesang und Oud.
Di 9.2. Islamischer Religionsunterricht
Rainer Oechslen und Mirsad Niksić sprachen über das neue Wahlpflichtfach Islamischer Unterricht, das ab September an Bayerns Schulen angeboten werden soll. Das Gesetzgebungsverfahren ist in Gang. Im Zuge des Islamforum Bayern hat Oechslen die Entwicklung schon seit vielen Jahren im Blick und wird die rechtlichen und politischen Fragen des neuen Faches besprechen. Mirsad Niksi, Islamlehrer in Ottobrunn, berichtet aus seiner Praxis als Islamlehrer – denn an einigen Schulen gibt es das Fach jetzt schon, bis jetzt noch als Schulversuch.
Musik: Aeham Ahmad, berühmt als der „Pianist aus den Trümmern“, der seit 2015 in Deutschland lebt. Während des syrischen Krieges spielte er auf seinem Klavier mitten im zerbombten Jarmuk/Syrien, heute macht er mit seinem einzigartigen Musikstil auf die verlassenen Menschen in seiner Heimat aufmerksam.
Di 16.2. "Von Bakschisch, Bosporus und Behörden"
Di 23.2. Paula Rail liest aus „Amanil“.
Di 2.3. Multireligiöses Gebet mit interreligiösen Tendenzen
Di 9.3. „Religion, Rassismus, Rap & Repräsentation - Zusammenhänge und Lösungsansätze“
Um der internationalen Woche gegen Rassismus den Weg zu bereiten, wurde Waseem eingeladen. Waseem ist "Respekt Coach", der Workshops und Fortbildungen "aktiv gegen Rassismus und Radikalisierung" organisiert. Dazu ist er Rapper, Poetry Writer und Dj, der sich für die künstlerische Entfaltung Jungendlicher und besonders auch geflüchteter Menschen in München einsetzt.
Waseem sprach über „Religion, Rassismus, Rap & Repräsentation - Zusammenhänge und Lösungsansätze“ sprechen und bot auch eigene künstlerische Momente dar.
Musikaliscvhe Begleitung: Negga Dou, ein senegalesicher Aktivist und Künstler, der gerade in München zu Besuch ist.
Di 16.3.: Einblicke in die zivile Seenotrettung
Di 23.3. Zur aktuellen Situation in Syrien
Bente Scheller berichtet über die „aktuelle Situation in Syrien“. Ein Thema, um das es in Corona-Zeiten merkwürdig still geworden ist, zumindest was die Medien mit der größten Verbreitung betrifft. Derweil geht der Terror des Regimes in Damaskus weiter. Es hat nur seine Propaganda umgestellt.
Bente Scheller, zurzeit Leiterin der Referats Nahost und Nordafrika bei der Heinrich-Böll-Stiftung, hat mit ihrer Familie in Damaskus und Beirut gelebt und auch die Dienstelle des Islam- und Dialogbeauftragten bei Vorträgen und auf Tagungen an ihrem Wissen teilhaben lassen. Auch jetzt ist sie über die Lage in Syrien sehr gut informiert und wird über den neuesten Stand aufklären.
Zum zweiten Mal begleitet Aeham Ahmad, der als der „Pianist aus den Trümmern“ berühmt wurde, den Abend musikalisch. Als er noch in Syrien lebte, spielte er in zerbombten Städten und Geflüchtetenlagern auf seinem Klavier, um Hoffnung zu schenken. Seit 2015 lebt er in Deutschland und macht mit seinem einzigartigen Musikstil auf die verlassenen Menschen in seiner Heimat aufmerksam.
Termin: Jeden Dienstag Abend um 20 Uhr über Zoom. Jede*r ist herzlich willkommen - gerne auch schon 15 Minuten früher zum informellen Austausch. Ansprechpartnerin für den Zugang zur Cloud mit den Videos vergangener Veranstaltungen sowie bei technischen Probleme oder Fragen: Alexandra Morath.