Der Filmproduzent Martin Pfeil hat die mutigen und schockierenden Zeugnisse dokumentiert.

China

Menschenrechtsverletzungen an den Uiguren

Der Beauftragte für interreligiösen Dialog und Islamfragen setzt sich auch für die Rechte religiöser Minderheiten wie der muslimischen Uiguren in China ein.

Seit Jahren unterstützt er die politische Arbeit der Münchner Exil-Gemeinde der Uiguren und hat sich deshalb auch an Demonstrationen vor dem Chinesischen Generalkonsulat in München gegen die Internierung von mindestens 1 Mio Uiguren beteiligt.

Gulbahar Haitiwaji und Qelbinur Sidiq berichteten aus ihrer Gefangenschaft in den chinesischen Internierungslagern in ihrer Heimat Ostturkestan (Xinjiang). Beide gehören zu den wenigen Uiguren überhaupt, die aus den Lagern fliehen konnten und die heute in Europa leben.

Seit 2014 wurde in der autonomen Region Xinjiang (so die offizielle Bezeichnung) ein Polizei- und Überwachungsstaat aufgebaut. In Lagern werden mehr als eine Million Uiguren und Angehörige anderer Ethnien eingesperrt, zwangssterilisiert, gefoltert und als Zwangsarbeiter ausgebeutet. 2019 wurden geheime Dokumente der Kommunistischen Partei Chinas internationalen Medien zugespielt, die das Ausmaß des Lagersystems dokumentieren und das System der geplanten Ausmerzung der Uiguren offenbaren.

Xinjiang

Die Autonome Region Xinjiang ist von großer strategischer Bedeutung für China: hier lagern gut 60 % der wichtigsten Bodenschätze des Landes. Zudem soll die sog. Neue Seidenstraße mitten durch die Region führen, die den Handel von China mit Zentralasien, Europa und möglichst der Welt beschleunigen und auch Abhängigkeiten zwischen den Handelspartnern und der Kommunistischen Partei Chinas schaffen soll.

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Das Vorgehen der Chinesischen Regierung gegen die Uiguren wurde mittlerweile von Kanada, England, den Niederlanden, USA, Tschechien, Litauen und Belgien als Völkermord anerkannt. Der Deutsche Bundestag stufte es als Verbrechen gegen die Menschlichkeit ein.

Haitiwaji und Sidiq sprachen über ihre persönlichen Erlebnisse in der Haft und über die brutale Unterdrückung der muslimischen Uiguren. Sie legen Zeugnis ab über die systematischen Menschenrechtsverletzungen an ihrem Volk,das im Namen der Kommunistischen Partei Chinas „assimiliert“ und ihrer Kultur und Identität beraubt, wenn nicht gar ausgelöscht werden soll.

Cover des Buches Von Gulbahar Haitiwaji und Rozenn Morgat: „Wie ich das chinesische Lager überlebt habe. Der erste Bericht einer Uigurin.“
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Von Gulbahar Haitiwaji und Rozenn Morgat

„Wie ich das chinesische Lager überlebt habe. Der erste Bericht einer Uigurin.“

Seit Jahren lebt Gulbahar Haitiwaji mit ihrem Mann und ihren Töchtern in Frankreich. Bis die chinesische Regierung sie auffordert, aus administrativen Gründen nach Xinjiang zu kommen. Gulbahar Haitiwaji bucht eine zweiwöchige Reise und kehrt drei Jahre später zurück. Sie ertrug Verhöre, Folter, Hunger und kafkaeske Zersetzungsmethoden. Weil eine der Töchter an einer uigurischen Versammlung in Paris teilgenommen hatte.

  • AUFBAU-VERLAG, 2022
    Gebunden
    2. Aufl., 259 S.
    Sprache: Deutsch
    ISBN/EAN: 9783351039417
    20,00 €

02.05.2022
Büro des Islambeauftragten